Insbesondere in den USA wird das BlackBerry Playbook schwer gehypt. Etwas ruhiger hat HTC diese Woche sein Tablet "Flyer" lanciert. Bei all den Tablet Ankündigungen und Modellen die verfügbar sind - weshalb soll man gerade diese zwei vergleichen?
Einerseits sind beides handliche 7" Modelle - das heisst kleinerer Bildschirm als der defacto Standard iPad, aber doch gross genug und vor allem genug Auflösung - bei optimaler Portabilität. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, soll man doch ein Tablet auch unterwegs dabei haben.
Unterschiede: Die Hardware ist bei beiden Geräten sehr gut. Design und Gestaltung könnten unterschiedlicher aber nicht sein. Weitere Unterschiede im Aufzählungsstil:
Design: 1:0 für Playbook: Schwarz und businesslike, HTC weiss ladylike bzw. Freizeitlook
Verbindungen: 1:0 für HTC: Wifi, Bluetooth, 3G. Playbook Wifi und "Bridge" per Bluetooth.
Benutzerschnittstelle: 1:0 für HTC. Android und QNX OS für sich sind beide sehr schmuck, für eine Version 1 ist auch QNX sehr gut ausgestaltet und durchdacht. Was jedoch HTC mit seiner Benutzerschnittstelle "Sense" - welche jahrelang gereift ist - darüber stülpt, lässt sich sehen und vor allem praktisch brauchen. Ein klares 1:0.
Mobilität: 1:1 unentschieden. Beide Geräte sind ultraportabel.
Akkulaufzeit: 1:1. Beide Geräte halten relativ lange. Systembedingt saugt das HTC bei aktiver 3G Pushverbindung gezwungenermassen mehr Energie.
Mobile Synchronisation: Für das breite Publikum: 1:0 für das HTC. Exchange, Google, alles ab Werk unterstützt. Playbook ist ein Sonderfall, mehr im nächsten Abschnitt.
Multimedia: 1:1. Beide Front- und 5MP Backkamera, HD-Video, HDMI, Multimedia pur!
Software: 1:0 für den Flyer - für das Playbook fehlt schlicht essentielle Software wie Evernote, Sugarsync, Dropbox, Whatsapp und vieles mehr. Angekündigt ist, dass das Playbook einen "Android Player" erhalten wird, bis es jedoch soweit ist und dieser stabil läuft, ändert dies nichts am Resultat.
Sonderfall BlackBerry Playbook was den Datenabgleich anbetrifft: Das Playbook für sich alleine kann mit Gmail und anderen E-Mail Diensten Daten abgleichen. Möchte man jedoch Kalender, Kontakte, Aufgaben und Notizen mit dabei haben, muss man a) ein Smartphone von BlackBerry besitzen und b) dort die Software BlackBerry Bridge installieren. Dannzumal entfaltet das Playbook die volle Leistung: Alle Mails, Kalender, Kontakte, Aufgaben, Notizen, BlackBerry Messenger und Browser sind mit dabei. Hervorragend und eine Augenweide - nur leider für den Massenmarkt - die breite Käuferschicht hat kein BES und Exchange - wohl weniger geeignet. Vielleicht bringt RIM bei künftigen Playbooks die Möglichkeit, diese als weiteres BlackBerry Gerät auf einem BES Server zu aktivieren, oder über gängige Drittdienste wie Exchange und Google direkt zu integrieren.
Fazit: Wer ein BlackBerry Smartphone benutzt, dort mit BES und Exchange die einzigartigen Vorzüge was nur BlackBerry kann geniesst, der kann getrost ein Playbook zulegen. Aus diesem Grund dürfte RIM das Playbook auch bereits lanciert haben - eine sichere Käuferschicht. Für alle anderen gilt jedoch: Go für den Überflieger "Flyer" von HTC - zumindest solange, bis RIM mit einem stabilen "Android Player" und 3G/Direktzugriff auf Mails/PIM-Daten aufwartet.
