Es ist sehr fraglich, ob der frühere Gummistiefelhersteller den Wendepunkt schafft. Die Opensource Freigabe von Symbian und Aufgabe von MeeGo/Maemo sowie alleinige Konzentration auf das (kostenpflichtige) Windows Phone ist ein sehr gewagtes Experiment. Nokia schafft es mit Ach und Krach, 4 Millionen Lumia's abzusetzen, während Samsung, Apple und HTC hier mit zweistelligen Millionenzahlen operieren. Nokia zu unterstellen, die nicht Updatebarkeit des Flaggschiffes Lumia 900 sei ein Fehler, geht jedoch zu weit - die Produktezyklen der Samsung Galaxy-Reihen oder Apple's Hardwaregeschichte ist da nicht viel besser. Wie dem auch sei: Gut möglich, dass Nokia bald nicht mehr ist und Microsoft, HTC oder Samsung die Lumia-Hardwaresparte herauslauft.

Noch ein Gedanke hierzu: Neben Nokia ist ein anderes Smartphone Urgestein am Suchen des Wndepunktes um die nächsten zehn Jahre auf dem Markt zu überstehen: RIM Blackberry. Wie Nokia macht RIM sowohl Hardware wie auch die Software - wie bei Nokia Symbian hat auch RIM erkannt, das ältere BlackBerry OS abzulösen und arbeitet eifrig an BlackBerry 10 - hier ist der Unterschied zu Nokia: RIM mit 78 Millionen aktiven Usern arbeitet fleissig an einem eigenen Betriebssystem-Update, während Nokia in der Fremde eingekauft hat. Aus diesem Grund gebe ich RIM mehr Chancen, wenn auch die grossen Marktanteile von iOS und Android nicht mehr aufzuholen sein dürften. Wie dem auch sei, auch neben iOS und Android gibt es Existenzberechtigung und sehr gute Gründe, weiterhin auf BlackBerry oder Windows Phone zu setzen.